Hintergründe
Pianist Fabian Müller kurz vorgestellt

„Es ist das größte berufliche Geschenk.“

Fabian Müller © Christian Palm
© Christian Palm

Am liebsten startet er mit Ruhe und Routine in den Tag, um den Kopf zum Üben frei zu haben. In der Realität aber sieht es bei dem vielbeschäftigten Pianisten und jungen Familienvater ganz anders aus: Konzerttourneen, seine Professur in Wuppertal sowie jede Menge Ideen für Projekte wie die Kammermusikreihe Bonner Zwischentöne oder das mit befreundeten Musiker:innen gegründete Orchester halten Fabian Müller auf Trab. Fast jeden Tag wartet eine neue Herausforderung auf ihn – doch der gebürtige Bonner sieht es sportlich und nimmt seine beeindruckende Karriere vor allem mit Humor: „Ich bin ein bisschen philosophisch, aber ich bin auch sehr rheinländisch“, sagt er von sich selbst – immer dann, wenn er sein Hamsterrad zu hinterfragen beginnt. Am Ende sei die Beschäftigung mit Musik einfach schön!

Es ist das größte berufliche Geschenk, dass ich meinen Alltag über Musik gliedern und füllen kann.
Fabian Müller

Und dieses Glück merkt man ihm an. Im Gespräch, im Konzert, überall dort, wo Fabian Müller seine Musik und seine Gedanken dazu mit Menschen teilen kann. Denn sein Talent liegt nicht nur in der pianistischen Virtuosität, sondern auch in der Vermittlung. Schon 2015 wurde der damals 24-Jährige beim Wettbewerb Ton & Erklärung für seine besondere Gabe, mit dem Publikum zu kommunizieren, ausgezeichnet. Die zahlreichen Sonderpreise, die seine weiteren Erfolge beim Busoni-Wettbewerb in Bozen und beim ARD-Wettbewerb in München begleiteten, sprechen für sich. Er ist ein Sympathieträger und er hat etwas zu sagen. Auch deshalb wagt er sich immer wieder selbst ans Komponieren: Aktuell arbeitet er daran, jeder Beethoven-Sonate eine eigene Bagatelle an die Seite zu stellen und sie so mit einem musikalischen Kommentar zu versehen. Mit seinem Album 31 hat er sich 2022 bewusst gegen den Trend gestellt, die letzten drei Schubert- Sonaten als „Alterswerke“ zu betrachten: Als er sie komponierte, war Schubert 31 und keineswegs lebensmüde – genau wie Fabian Müller zum Zeitpunkt der Einspielung.

Und irgendwann möchte er auch seine geheime Liebe zu Chopin öffentlich machen, verrät der Künstler augenzwinkernd. Eloquent, nahbar und herausragend begabt: Für Fabian Müllers Debüt bei den Meisterpianisten wird es höchste Zeit! 

Freitag, 29. November 2024 | 19:30 Uhr | Laeiszhalle, Großer Saal
Fabian Müller

Klaviersonaten von Brahms und Beethoven

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