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Geschichte der Konzertdirektion

Die Gründung der Konzertdirektion Goette reicht zurück zum Anfang der 1930er Jahre, als sich Dr. Rudolf Goette, der mehrere Jahre für die Konzertdirektion Johann August Böhme gearbeitet hatte, selbständig machte.

Auf den Spuren der Vergangenheit

Dr. Walter Josef Franz Rudolf Goette wurde am 20. April 1900 als Sohn des Musikdirektors Eduard Goette und seiner Frau, der Sängerin Elfriede Goette geb. Schmitz, in Berlin geboren.

 

Ganz entgegen seiner musikalisch geprägten Herkunft, schloss er 1924 seine praktische und wissenschaftliche Ausbildung zum Landwirt ab, um nach seinem Staatsexamen als Diplomlandwirt im März selbigen Jahres zum Doktor der Landwirtschaft zu promovieren. Es folgten Anstellungen als landwirtschaftlicher Beamter auf Gütern in Thüringen und Westpreußen und als Saatzuchvolontär in der Provinz Sachsen. Zuletzt arbeitete Dr. Goette als Leiter eines Versuchsrings in Schleswig-Holstein.

Der Ruf der Musik ließ jedoch nicht lange auf sich warten.
Im Jahre 1926 trat Dr. Rudolf Goette in die Konzertdirektion Johann August Böhme ein, die zum Unternehmen des jüdischen Musikalienhändlers und Verlegers Joseph Benjamin gehörte.


Nach einiger Zeit übernahm er eine eigene Abteilung und wurde am 1. Januar 1933 zweiter Geschäftsführer.


Als die Angestellten der Konzertdirektion am 15. Februar aufgrund der vorkriegszeitlichen Entwicklungen entlassen werden mussten, ging Dr. Rudolf Goette einen entscheidenden Schritt und machte sich selbstständig. Am 1. Juli 1933 schrieb er damit das erste Kapitel einer ganz neuen Geschichte.

Das erste Kapitel der Geschichte der Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette

Dieses Kapitel beschrieb jedoch keinen leichten Weg.


Im Jahre 1939 wurde Dr. Rudolf Goette in die Kriegsmarine einberufen, die ihn 1940 aufgrund unbekannter Umstände wieder entließ.


1941 jedoch verlor die Konzertdirektion durch Maßnahmen des Propaganda-Ministeriums ihre Auslandskonzession und musste 1944 endgültig schließen. Im selben Jahr wurde Dr. Goette erneut eingezogen, diesmal als Landesschütze. Erst im Herbst 1945 konnte die Konzertdirektion ihren Betrieb wieder aufnehmen.


Trotz der verheerenden Spuren, die der Krieg sowohl in der Stadt als auch bei ihren Einwohnern hinterlassen hatte, veranstaltete Dr. Rudolf Goette bereits im Jahre 1946 wieder ca. 190 Konzerte und leistete damit einen entscheidenden Beitrag zur Rückkehr Hamburgs in das kulturelle Leben.

Die 50er Jahre

Prägende Zeiten

In den 1950er Jahren prägten neben den großen Altmeistern wie David Oistrach ganz junge Talente das ProArte-Programm: So gastierte Friedrich Gulda als 21-jähriger in Hamburg, ebenso wie der junge Dietrich Fischer-Dieskau.

 

Im Jahr 1988 übernahm Hans-Werner Funke die renommierte Konzertdirektion, in deren Geschäftsführung 2007 Christian Kuhnt eintrat. Seit September 2013 zeichnet Burkhard Glashoff für das abwechslungsreiche Programm verantwortlich und führt die Geschäfte.

Burkhard Glashoff © Peter Hundert
Burkhard Glashoff © Peter Hundert

Ein Verlust und die goldene Zukunft

Die Orchesterkonzerte der Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette fanden anfangs nicht in der Laeiszhalle, sondern im alten Conventgarten an der Kaiser-Wilhelm-Straße statt, bis das Gebäude am 24. Juli 1943 den Bomben der Operation „Gomorrha“ zum Opfer fiel. Die Zerstörung des Conventgartens bedeutete für die Musikstadt Hamburg einen herben Verlust, denn somit verfügte sie mit der Laeiszhalle nur noch über einen einzigen großen Konzertsaal. 

 

Seit der Eröffnung der Elbphilharmonie im Jahr 2017 gibt es nun wieder zwei bespielbare Säle mit jeweils ca. 2.000 Plätzen. Pro Saison veranstaltet die Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette in ihrer Konzertreihe ProArte Hamburg rund 80 Konzerte in diesen beiden Häusern und ist somit eine tragende Säule der Hamburger Kulturlandschaft.